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F.A.Q.

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Architektur ist die Wissenschaft der Bautechnik und Baukunst.
Architekturfotografie soll diese Kunst objektiv oder subjektiv darstellen.
Früher erschöpfte sich die Architekturfotografie im Wesentlichen in einer rein dokumentierenden, nüchternen, formalen und mehr sachlichen Darstellung.
Heute dagegen ist die Architekturfotografie, abgesehen von Sachaufnahmen für dokumentarische Zwecke, subjektiver und dynamischer. Dies hat den Vorteil, dass für diese Art der Fotografie als Ausrüstung eine KB-Kamera ausreicht, während früher eine verstellbare Großbildkamera nötig war.

Das Fotografieren von Architektur stellt verschiedene Anforderungen an den Fotografen.
Auseinandersetzung mit dem Objekt
Wenn möglich, sollte man vor dem Fotografieren versuchen, die Charakteristika eines Gebäudes zu erkennen. Dabei soll die Umgebung mit in die Überlegungen einbezogen werden.
Oft ist es auch günstig, sich mit der Geschichte des Bauwerkes (besonders bei historischen Gebäuden) zu befassen.
Eine Ausnahme hiervon bilden Fotos, bei denen nur der grafische Gesichtspunkt im Vordergrund steht und das Gebäude eine Nebensache ist.

Rücksicht auf das Informationsbedürfnis des Betrachters
Wer für einen Bekannten oder für einen Makler ein Haus fotografieren soll, wird es mehr so fotografieren, dass es eher einer Sachaufnahme ähnelt und gut identifizierbar ist.
Für künstlerische Zwecke kommt es dagegen in erster Linie auf eine kreative und subjektive Darstellung an. Hier sind kühne Perspektiven und Verfremdungen gefragt.

Bauwerke haben verschiedene Gesichter
Ein Gebäude steht immer da, aber es ist nicht jeder Zeitpunkt günstig, es zu fotografieren. Sonnenstand, Tageszeit, Jahreszeit und das Wetter sind zu berücksichtigen.
Für sachliche Aufnahmen kann ein verschleierter Himmel günstiger sein. (Schlagschatten werden vermieden.) Für rein grafische Aufnahmen ist dagegen oft ein „knallblauer“ Himmel und unverschleierte Sonne besser. Ein Gebäude „neu“ sehen heißt oft von der üblichen Betrachtungsweise (aus ca. 1,70m Höhe, Blickrichtung Eingang) abweichen.
Möglichkeiten: halbseitig, Rückseite, Froschperspektive, Vogelperspektive (von einem gegenüberliegenden Gebäude aus), verschiedene Brennweiten der Objektive
Wenn die Proportion des Gebäudes „zu normal“ erscheint, kann ein starkes Weitwinkel („kühne“ Formen) oder ein Teleobjektiv (verflacht) verwendet werden.

Gebäude und Menschen
Menschen ausschließen: Fotografieren sehr früh/ bzw. an Sonntagen, lange Belichtungszeiten ab ca. ½ Sekunde lassen Menschen verwischen
Menschen einbeziehen: warten, bis Passanten sich an gestalterisch wichtigen Punkten befinden, Menschen, die zum Gebäude gehören, mit fotografieren (z.B. Wirt vor Wirtshaus)

Gebäude von innen
Manche Gebäude sind innen schöner oder interessanter als außen.
Probleme: Zu wenig Licht, Mischlicht, nur künstliches Licht, zu eng
Lösungsmöglichkeiten: Weitwinkelobjektiv, Stativ, Farbtemperatur im Kameramenue passend einstellen, Blitzgerät, Offenblitzmethode in großen Räumen

Grundausstattung für die Architekturfotografie sind ein Normal-, ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv.
Filter und Vorsätze: Polfilter, Grauverlaufsfilter
Manche Digitalkameras bieten die Möglichkeit ein Gitternetz einzublenden. Dies ist vorteilhaft zum genauen Ausrichten von Gebäuden. Ein verstellbarer Bildschirm auf der Rückseite einer Digitalkamera erleichtert extreme Kamerapositionen.
Perspektive
Die Perspektive spielt in der Architekturfotografie eine zentrale Rolle. Durch sie kann der Charakter eines Gebäudes hervorgehoben werden, es können auch Proportionen verschoben und die Attraktivität eines Gebäudes erhöht werden. Es besteht aber auch die Gefahr, dass das Bild eines Bauwerkes verfälscht wird.
Waagrechte Linien, die sich vom Betrachter wegbewegen, verlaufen nicht mehr parallel, sondern laufen aufeinander zu.
Liegt der Fluchtpunkt in der Bildmitte, so empfinden wir die Perspektive als „normal“.
Liegt der Fluchtpunkt am oberen bzw. am unteren Bildrand, so sprechen wir von Frosch- bzw. Vogelperspektive. Die normale Perspektive gibt die Proportionen unverfälscht wieder; sie wirkt bei Gebäuden jedoch eher behäbig und statisch.
Frosch- bzw. Vogelperspektive verleihen einem Gebäude Wucht und Dynamik.
Stürzende Linien
Fotografiert man ein Gebäude, besonders mit starkem Weitwinkel, schräg von unten, so wirken moderne Gebäude besonders kühn.
Manchmal wird jedoch Wert auf korrekte, augenrichtige Darstellung gelegt. In diesem Fall muss man stürzende Linien vermeiden.
Möglichkeiten dazu: Aufnahmestandort nach oben verlegen, (gegenüberliegendes Gebäude/ Stehleiter), Aufnahmeabstand vergrößern, nachträglich bei der Bildbearbeitung stürzende Linien geradeziehen, Shift-Objektiv verwenden.

In der Malerei versteht man unter einem Stillleben im klassischen Sinn die Darstellung von reglosen oder toten Dingen, z.B. Früchten, Gläsern, Tafelgerät, toten Tieren, Blumen…, die der Maler als bildhaft wirkende Gruppierung arrangiert.
Dieses Arrangement kann auch fotografisch festgehalten werden. Dabei kommt in der Fotografie, wie auch in der Malerei, neben dem Bildaufbau der Beleuchtung eine entscheidende Bedeutung zu.

Dieser Fachausdruck bedeutet zunächst nur, dass sich die zu fotografierenden Gegenstände auf einem Tisch befinden. Im engeren Sinn bezeichnet man damit eine im ersten Augenblick fast spielerisch wirkende Fototechnik, bei der kleine und kleinste Stillleben, unwirkliche Landschaften, Architekturmodelle und Szenen aller Art auf dem Aufnahmetisch aufgebaut und fotografiert werden. Durch gezielten Einsatz des Lichtes versucht man mit den Mitteln der Fotografie dieser künstlichen Welt Realität zu verleihen. Solche Aufnahmen werden im kommerziellen Bereich in der Werbung und der Plakatgestaltung eingesetzt.

Bei den Fotos wird versucht, die Brücke vom reinen Stillleben zu den erweiterten Möglichkeiten der Table-Top-Fotografie zu schlagen. Ausgehend von einem “klassischen” Stillleben (“Herbst”) in gedeckten Farben, werden die Aufnahmen zunehmend bunter und farbkräftiger (“Aqua Royal”) und enden im Surrealen (“Pyramide” und “Begegnung mit dem Messer”).